Tagebuch Wurf 1998 |
10.06.1998 Als diese Homepage entsteht, ist Pepita gerade bei Moritz gewesen. Die beiden Hunde haben sich auf Anhieb verstanden. Bereitwillig zeigte Pepita ihre Deckbereitschaft. Nach einer Stunde hat der Deckakt auf ganz natürliche Art auf der Wiese stattgefunden. Die beiden Hunde "hingen" 25 Minuten zusammen. Danach hat Pepita zwei Stunden geruht. Nun hoffe ich, das Pepita "aufgenommen" hat. Mit Neugierde erwarte ich die kommenden Wochen. In der nächsten Zeit wird die Wohnung welpengerecht gestaltet. Die neuen "Erdenkinder" sollen mit viel Kontakt zu uns Menschen aufwachsen. Sollte alles nach Plan verlaufen, wird hier ein kleines Tagebuch entstehen. Schauen wir mal.... 15.07.1998 Pepita befindet sich in der 6. Trächtigkeitswoche, sie ist rank und schlank. Sollte sie nicht aufgenommen haben? Ihr Verhalten ist wie gewohnt ruhig und ausgeglichen. Beim Abtasten ihres Leibes sind keine Anzeichen oder Bewegungen von evtl. Welpen zu spüren. Ein leises Gefühl von einem schlechten Gewissen beschleicht mich. Hätte ich doch mit Pepita zum Nachdecken fahren sollen? Die Rüdenbesitzerin hatte es mir geraten, aber ich war mir so sicher, daß dieser einmalige, so gut gelungene Deckakt ausreicht. Und wieder heißt es.... Schauen wir mal.... 18.07.1998 Ich bin zu Besuch bei einer befreundeten Züchterin. Sie züchtet schon seit mehreren Jahren. Pepita kennt sie gut, und läßt sich bereitwillig von ihr abtasten. Optisch ist bei der Hündin keine Veränderung festzustellen. Beim ersten Abtasten sagt sie spontan:, "die Hündin ist leergeblieben", beim zweiten, etwas intensiveren Fühlen spürt sie dann zwei Welpen?? Was soll ich nun glauben? Eine spannende Geschichte.... 10.08.1998 Langsam nähert sich der errechnete Wurftag, morgen wäre der Tag X. Pepita ist rank und schlank ( immer noch ), frißt mit gesegnetem Appetit, keine Anzeichen , daß sie vorhat, Mutter zu werden. Auch heute ergibt gründliches Abtasten kein positives Anzeichen , wo stecken die zwei Welpen? War es vielleicht nur Züchterlatein? 15.08.1998 Die vergangenen Tage sind ohne besondere Vorkommnisse verlaufen. Für mich ist klar, Pepita ist leider leergeblieben. Schade, da sie schon 7 Jahre alt ist, bleibt nicht mehr viel Hoffnung auf Nachzucht. Ein letzter Versuch wäre, die nächste Hitze abzuwarten, und um dann einen letzten Versuch mit zwei Deckakten zu starten. 16.08.1198 Eigentlich sollte hier jetzt nichts mehr geschrieben stehen....... aber: Es ist Sonntag 0Uhr30. Pepita ist sehr unruhig und gibt jammernde Laute von sich. Tags zuvor hatte ich festgestellt, das die Zitzen und die Milchleisten angeschwollen sind. Das deutete auf eine Scheinschwangerschaft hin. Sicher rührte daher ihre Unruhe. Als ich Pepita beruhige, bemerke ich allerdings ganz andere Vorkommnisse. Pepita befindet sich in eindeutiger Wurfstellung, sie möchte etwas loswerden. Jetzt werde ich schnell. Ohne die Hündin aus den Augen zu lassen, lege ich schnell eine Unterlage auf demTeppich, und schon kommt der erste.......Welpe! Ich habe gar keine Zeit erstaunt zu sein, die Ereignisse vor Ort erfordern meine ganze Aufmerksamkeit. Zielsicher befreit Pepita den Kleinen von den noch schützenden Häuten und nabelt ihn ab. Schon kurz nach dem ersten kräftigen Schreier fängt er an die Zitze zu suchen. Derweil bemerke ich, dasß noch ein Welpe unterwegs ist. Ein Drücker der Hündin, und er ist da, per Steißlage. Pepita ist ganz in ihrem Element, sie leckt und säubert und holt ihre Kinder mit der Nase ganz nah an sich heran. Tja, und ich frage mich, wo diese Welpen gesteckt haben! Ergebnis dieser Nacht: zwei gesunde Welpen ( Rüden/ 210gr. und 250gr. ) geworfen am 69.Tag der Trächtigkeit. Und ich bin sehr froh, daß ich zu diesem Zeitpunkt nicht unterwegs gewesen bin. 23.08.1998 Nachtrag zum Geburtsgeschehen Der interessierte und vielleicht auch informierte Leser wird sich an dieser Stelle fragen, wie es möglich ist, daß Welpen bis zum Wurftag nicht eindeutig im Mutterleib sicht- und tastbar sind. Da ich eine natürlich denkende Züchterin bin, halte ich nicht viel von Röntgen- oder Ultraschallmethoden. Hier wäre der bevorstehende Wurf zweifelsfrei festgestellt worden. Dies kommt für mich nur in Frage, wenn eindeutige Komplikationen zu befürchten sind. Da Pepita bei ihrem ersten Wurf schon sieben Jahre zählte, war es nicht selbstverständlich, daß sie aufnimmt. Da es nur zwei Welpen waren, saßen sie dementsprechend hoch, nämlich unter Pepitas Rippenbögen. Und dort hat sie sie bis fast zum Schluß gut versteckt. Erst in der Geburtsphase haben sie sich auf dem Weg nach "draußen" gemacht. Und da der Weg auch länger war, hat Pepita erst am 69.Tag ihrer Trächtigkeit geworfen. Tja, und ich habe wieder etwas dazu gelernt. Nach insgesamt 6 Würfen und 28 Welpen war das eine ganz neue Erfahrung für mich. |
Tagebuch Wurf 1999 |
11.04.99 Pepita befindet sich in der siebten Trächtigkeitswoche, sie hat einen "verdächtig" gerundeten Bauch, ganz anders als bei ihrem ersten Wurf. Verlief die erste Trächtigkeit fast ohne Änderung des Verhaltens, konnte ich diesmal doch ganz andere Gewohnheiten feststellen. Eine ausgeprägte Freßunlust in der dritten bis vierten Woche, ein für mich ungewohnt hohes Schlafbedürfnis und auch eine gewisse, liebevoll ausgedrückte, "Zickigkeit" konnte ich bei ihr beobachten. ---------------------------------------------- In dieser Zeit des Wartens habe ich mich einmal in die spezifischen Vorgänge im Körper einer trächtigen Hündin eingelesen. Eine hervorragende Einführung fand ich in dem Buch von Dr. Dieter Fleig, ich wage es einfach einmal, es hier zu erwähnen und nachfolgend auch aus dem Inhalt zu zitieren. "Die Technik der Hundezucht" aus dem Kynos Verlag Schon innerhalb der ersten Minute nach der
Ejakulation entscheidet sich der Wettlauf mit der Zeit,
und welche Samen die "Gunst der Stunde" nutzen
konnten. Im Eileiter treffen Spermien und Ei aufeinander,
aus der Vereinigung entsteht eine Zygote, Träger beider
Erbanlagen der Elterntiere. Und nun beging ein stetiges
Teilen der Zelle, aus der Zygote wird eine Plastozyste,
auch Keimblase genannt. Acht Tage dauert die Wanderung
des Keimlings durch den Eileiter zur Gebärmutter, er
wird jetzt auch Morula genannt, seine "Größe"
liegt weit unter einem Millimeter. Bei Ankunft in die Gebärmutter
wird aus der Morula die Blastula, ca. 18 Tage nach der
Befruchtung nistet sich diese in der Gebärmutterschleimhaut
ein, auch dieser Vorgang hat einen Namen, die "Nidation",
die eigentliche Trächtigkeit beginnt, ab jetzt haben die
Embryonen Verbindung zum mütterlichen Blutkreislauf. Gut
geschützt durch zwei Flüssigkeitspolster geht das
Wachstum jetzt stetig voran, bis zum 30. Trächtigkeitstag
sind ca. 10% des Endgewichts entwickelt, zwischen dem 40.
und 55. Tag bildet sich das Skelett der Föten vollständig
aus. In dieser Zeit rundet sich der Leib unserer Hündin
zusehendst, je nach Größe des Wurfes, parallel dazu
"wächst" auch die Neugierde und Nervosität
des Züchters, oder nicht?? -----------------------------------------------------------------
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